Die Geschichte erzählt euch von Laomie und ihrer Reise zu Kosmola. Sie ist eine junge und unerfahrene Hexe, die fast ihre Lichtkräfte an die Dunkelheit verliert.
Es begann alles vor sehr langer Zeit in der Welt der Feen, mit dem wunderschönen Namen, Manjolie. Dort wurde eines Tages eine Fee geboren. Sie war die erste vom Stamme der Wirntuschie. Auf der Ebene der Engel wurde beschlossen, dass es notwendig sei, so einen Stamm zu gründen. Denn das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit verschob sich manchmal. Wenn die Dunkelheit zu stark wird, war die Situation für alle Wesen sehr schwierig.
So wurde eines Tages eine Fee geboren und mit besonderen Fähigkeiten und Gaben ausgestattet. Von Generation zu Generation wurden sie weitergegeben und erweitert. Der Name einer der Feen war Malinka und bedeutete, Bote des Lichts. Sie führte ein erfülltes und zufriedenes Leben, war mit sich und ihrer Umwelt im Einklang. Sie war ausgebildet in der Heilkunst und damit half sie vielen Menschen. Sie war glücklich mit ihrer Aufgabe.
Als sie sechzig Jahre alt war, Mutter und Großmutter, ereignete sich genau die Situation, die die Engel vorhergesehen haben. Das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit war durcheinander. Der Engel, Serafin, wurde zu Malinka und ihrer Familie gesandt, um sie zu informieren. Zusammen reisten sie in die Welt des Verursachers, ein Kobold mit dem Namen, Herloh.
Er fand ein silbernes Amulett und schaute es neugierig von allen Seiten an. Auf der Rückseite war ein Spruch eingraviert und er versuchte ihn zu lesen.
Da er noch nie solch eine Sprache irgendwo gehört hatte, tat er sich sehr schwer damit. Doch Herloh war geduldig und probierte es immer wieder. Erst nach einigen Minuten gelang es ihm und er las den Spruch laut vor sich hin.
Das Amulett fing das Leuchten an und er erschrak so sehr, dass er es fallen ließ und schnell davon rannte. Zu Hause angekommen verkroch er sich in sein Zimmer und war völlig durcheinander. Er beschloss niemandem etwas von seinem Erlebnis zu sagen, denn er hatte Angst, dass er etwas furchtbares angestellt hatte.
Serafin, Malinka und ihre Tochter und Enkeltochter erreichten das Land, in dem der Kobold lebte. Malinka spürte gleich die Anwesenheit der dunklen Macht. Sie nahm das Amulett, das sie um ihren Hals trug ab und hielt es fest in der linken Hand.
Ihr Atem ging schwer und sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Bilder in ihrem Geist. Eine wunderschöne Landschaft mit kristallklaren Seen und verschiedenen Wesen sah sie vor sich. Sie ließ die Bilder zu und achtete auf jede Kleinigkeit. Dann sah sie das leuchtende Amulett an einen Ufer eines Baches.
Einen Moment schaute sie es an und öffnete schließlich ihre Augen und sah ihre Begleiter an. Sie nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
Am Bach angekommen, bückte sich Serafin und hob das Amulett auf und legte es Malinka in die Hand zu ihrem eigenen.
Die drei Wirntuschie Frauen sprachen ein Mantra, das beide wieder vereinen sollte. Denn nur mit der Macht der drei konnte das Amulett wieder zusammengefügt werden. Als sie fertig waren, befand sich nur noch ein Amulett in ihrer linken Hand, dass nicht leuchtete oder irgendwie strahlte. Serafin lächelte und war stolz auf sie.
Ganz am Anfang bekam die älteste Frau des Stammes eben dieses Amulett mit magischen Kräften. Einer Vorfahrin von Malinka wurde es von der Dunkelheit entwendet und in zwei Teile gespalten. Jetzt war es wieder Ganz und hatte seine gesamte Macht und Kraft wieder zurück.
Malinka, ihre Tochter und Enkeltochter konnten mit der Macht der drei das Gleichgewicht wieder herstellen. Danach waren viele Jahrhunderte Frieden und Einklang aller Wesen in allen Welten. Sie tauschten ihr Wissen untereinander aus und waren in Freundschaft miteinander verbunden. Sie lernten alle voneinander und die Kinder in dieser Zeit waren glücklich und frei. Sie lernten fleißig und die Ferien verbrachten sie in unterschiedlichen Welten. Dort wurden ihre Fähigkeiten und Talente gefördert.
Irgendwann wurde im Stamme der Wirntuschie, Neinubei geboren. Sie und ihr Mann eröffneten eine Schule.
Dort lehrten sie den Wesen, die von anderen Welten kamen, Magie. Die Fächer waren, Heilenergie, die mentale Verbindung zu anderen Wesen, Zaubersprüche und Kräuterkunde.
Neinubei ging ganz in ihrer Aufgabe auf und war sehr glücklich an der Seite ihres Mannes. Sie reisten in viele Welten und lernten verschiedene Wesen kennen.
Mit der Obersten der Hexengemeinschaft, Wameirio, verband sie eine tiefe Freundschaft und sie besuchten sich so oft es ihnen die Zeit erlaubte. Beide waren sich ihrer großen Aufgabe bewusst und sie unterstützten sich gegenseitig.
Als sie fünfundzwanzig Jahre alt war, lernte sie Korasen, kennen und lieben. Er ist ein Elf und kommt von einer weit entfernten Welt. Eigentlich war er nur auf der Durchreise, aber es kam anders, denn er hat sich entschieden zu bleiben. Bald darauf heirateten sie und bekamen eine Tochter, der sie den Namen Kaliema gaben. Kaliema war ihr ganzer Stolz und machte ihr Glück perfekt. Sie wuchs behütet und beschützt auf und lernte von klein an, ihre Fähigkeiten zu erkennen und zu aktivieren. Kaliema war ein fröhliches Kind, dass allen eine Freude bereitet. Sie lernte fleißig und ihre Kindheit war unbeschwert, denn es herrschte Frieden und Harmonie in allen Welten.
Viele Jahre später bekam Kaliema eine Tochter, die sie, Laomie nannte.
Laomie war ein sehr neugieriges Kind und wollte alles wissen. Sie saß oft im Garten und las Bücher über Magie und Heilkünste. Oft war sie bei ihrer Oma, Neinubei, zu Besuch. Dann redeten sie stundenlang miteinander. Laomie genoss die Zeit mit ihr und liebte sie sehr. Zu diesem Zeitpunkt wussten sie noch nicht, dass Laomie viele Abenteuer erleben und viele verschiedene Wesen auf ihrem Weg kennenlernen wird. Sie haben ihr besondere Fähigkeiten mitgegeben, damit sie ihre Aufgaben erfüllen kann.
In der ganzen Engelwelt waren sie stolz auf die Frauen vom Stamme der Wirntuschie. Nun war die Macht der drei wieder hergestellt, denn die Mutter von Neinubei war vor kurzem verstorben. Sie wussten nicht, dass sie die Generation waren, die ihre Macht der drei brauchen würde.
Neinubei, ihre Tochter Kaliema und Laomie wurden von der Dunkelheit herausgefordert und gezwungen ihr Vertrauen in die Kraft der Liebe und des Lichts zu beweisen. Jede von ihnen musste an die eigenen Fähigkeiten glauben und vertrauen.
Mit zwanzig Jahren zog Laomie mit ihrer Freundin, Ellen in eine kleine gemütlich eingerichtete Wohnung in der nächsten größeren Stadt, in der beide arbeiteten. Sie verstanden sich sehr gut, denn sie kannten sich schon ihr Leben lang. Ihre Häuser standen nebeneinander und ihre Familien waren seit Generationen befreundet. Sie hatten immer sehr viel Spaß miteinander. Ellen unterstützte Laomie bei ihrer Ausbildung ihrer Fähigkeiten und war eine wichtige Vertraute für sie. Laomie lernte bei einer sehr bekannten Heilerin, die am Rande der Stadt ein kleines Häuschen besaß.
Außen herum war ein wunderschöner Garten angelegt. Die Vorderseite war mit bunten, wohl riechenden Blumen bepflanzt und hinten hatte sie einen gut sortierten Gemüse- und Kräutergarten.
Sie lehrte Laomie die Kunst des Hand Auflegens und wie sie ihre Energie bündeln und fokussieren kann. Es machte Laomie viel Freude und sie lernte fleißig.
Die Heilkräuter waren Ellens Leidenschaft und sie kannte sich sehr gut damit aus. Deshalb war auch ihre Wohnung im untersten Stockwerk, damit sie den großen Garten durch eine Terrassentür erreichen konnten. Dort hat Ellen viele verschiedenen Kräuter angepflanzt, die sie für ihre Arbeit braucht. Mitten drin war ein kleiner Teich mit einem Springbrunnen, der in der Nacht leuchtete. Ihr Wissen darum gab sie an die Menschen weiter. Sie mischte Kräuter nach bestimmten Rezepten für allerlei Krankheiten zusammen. Sie war mittlerweile schon im ganzen Land bekannt dafür.
So geschah es eines Tages, dass Laomie zu ihrer Großmutter gerufen wurde. Ein Bote brachte ihr die Einladung, die sehr dringend klang. Sie reiste gleich am nächsten Tag ab und traf zwei Tage später ein. Die Freude war groß, denn zu ihrer Überraschung war ihre Mutter auch anwesend.
Die drei Frauen begrüßten sich herzlich und liebevoll. Im gemütlichen Wohnzimmer saßen sie beieinander und erzählten sich die Ereignisse der letzten Zeit. Denn es war schon eine Weile her, dass sie sich getroffen hatten.
Schon von weitem hörte man ihr Lachen, dass wunderschön klang. Das dachte auch Murlato, der auf das Haus zulief. Es zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht und er freute sich auf die drei, denn er ist ihnen noch nie begegnet, hat aber schon viel von den Wirntuschie Frauen gehört. Als er klopfte, schauten sich die drei Frauen im Wohnzimmer erstaunt an, denn sie erwarteten keinen Besuch. Neinubei stand auf und öffnete die Tür.
Da stand ein Zwerg und strahlte sie an. „Gegrüßet seist du Neinubei, es ist mir eine Ehre dich kennenzulernen. Mein Name ist Murlato vom Stamme der Hostelmantla. Ich wurde ausgesandt um den Wirntuschie Frauen eine wichtige und dringende Botschaft zu überbringen.“ Mit einer tiefen Verbeugung beendete er seine Rede. Neinubei hörte ihm aufmerksam zu und lächelte, als sie sprach: „Ich begrüße dich Zwerg Murlato vom Stamme der Hostelmantla. Ich bitte dich in mein Bescheidenes Haus einzutreten,“ mit einer Handbewegung zeigte sie ihm den Einlass. Er verbeugte sich nochmals und trat ins Haus ein, um im Flur stehen zu bleiben und auf sie zu warten. Neinubei schloss die Tür und ging ins Wohnzimmer voran. Dort wurden sie schon sehnsüchtig von zwei Augenpaaren erwartet.
Laomie und ihre Mutter waren aufgestanden, um den Gast zu begrüßen. Neinubei stellte ihn vor und erzählte den beiden, dass er ausgesandt wurde um ihnen eine wichtige und dringende Botschaft zu überbringen. Danach setzten sie sich und stärkten sich erst mal mit Tee und Gebäck.
Als alle fertig waren fing Murlato an zu erzählen: „Wie schon gesagt, ich wurde ausgewählt um zu Euch zu reisen und eine wichtige Botschaft zu überbringen. Die Hüterin des Wissens, Monintu, bittet euch um Hilfe. Sie war es auch, die dir Kaliema und dir Laomie die Nachricht geschrieben hatte, dass ihr zu Neinubei kommen sollt. Sie wollte sicher sein, dass wenn ich ankomme alle drei Wirntuschie Frauen anwesend sind.“
Alle schauten ihn an und in den Augen war Neugier und Erstaunen zu erkennen. Auch Verwunderung, dass ausgerechnet sie dafür in Frage kamen. Murlato ließ ihnen einen Augenblick um ihre Gedanken zu sortieren.
Dann fuhr er fort mit seinen Erzählungen: „Ich berichte Euch was sich vor genau fünf Jahren ereignet hatte. Eine Hexe mit dem Namen Kosmola erlangte ihre Macht viel zu früh. Denn Hexen dürfen erst ab dem einundzwanzigsten Lebensjahr ihre Fähigkeiten aktivieren. Dann haben sie die notwendige Reife für diese große Verantwortung. Kosmola war damals erst neunzehn Jahre und ihre Fähigkeiten wurden von der Dunkelheit aktiviert. Der Hüter der Nacht, Lutha hatte sie in seinen Bann gezogen.
Er war es auch, der ihre Fähigkeiten im Sinne der dunklen Mächte aktivierte. Dadurch wurde das Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit gestört. Denn die dunkle Seite verfügte über die Macht eines Lichtwesens. Er hatte dies seit längerer Zeit geplant und die jungen Hexen beobachtet. In Kosmola sah er die Möglichkeit seinen Plan umzusetzen, denn sie war unsicher und leicht zu manipulieren. Als er sich entschieden hatte, es mit ihr zu probieren, bereitete er alles Notwendige vor. Zu dieser Zeit glaubte er wirklich, dass er das Licht besiegen könne. So eine ähnliche Situation hat es vor vielen Jahrhunderten schon einmal gegeben. Damals konnte das Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Die Ur-Urgroßmutter von dir Neinubei war daran beteiligt.“
Unsicher schaute Neinubei zu ihrer Tochter und Enkeltochter und dachte, hoffentlich geht alles gut und die Macht der drei wird es auch diesmal schaffen. Sie wusste, was zu tun ist. Dieses Geheimnis wurde von Generation zu Generation weitergegeben, falls so etwas noch einmal geschehen sollte. Und das ist jetzt leider eingetreten. Alle Wesen des Lichts müssen zusammenarbeiten und ihre Lichtkräfte bündeln. Sie atmete tief ein, das ganze dreimal, stand auf und ging zum Kamin, drehte sich um und stemmte ihre Arme in die Hüften, streckte sich und sagte: „Meine liebe Tochter, meine Enkeltochter und Murlato, ich möchte euch folgendes mitteilen. Meine Ur-Urgroßmutter war genau vor der gleichen Situation gestanden, wie wir jetzt.
Die drei Frauen vom Stamme der Wirntuschie haben es damals geschafft, dass Gleichgewicht wieder herzustellen. Ich hoffe, Nein, ich glaube dass wir Drei das auch schaffen werden. Wir haben die Unterstützung aller Wesen des Lichts.
Laomie, ich brauche deine Fähigkeit des Zeitreisens. Hast du sie inzwischen erlernt und in dir verankert?“ Neinubei schaute ihre Enkeltochter fragend an. Laomie antwortete: „Ja Großmama, die habe ich erlernt und in mir verankert. Du kannst auf mich zählen. Ich verspreche dir, dass ich meine ganze Macht und Kraft einsetzen werde um zu helfen,“ mit jedem Wort wirkte ihre Stimme kraftvoller und stärker. Während sie sprach ist sie aufgestanden und strahlte jetzt Zuversicht und Mut aus.
Neinubei lächelte über das ganze Gesicht und rief: „Bravo mein Mädchen. Bravo! Das ist meine Enkeltochter.“ Mit Stolz in den Augen sah sie zu Murlato und ihrer Tochter. Der wurde davon angesteckt und hüpfte von einem Bein auf das andere und klatschte in die Hände. Er rief während er durch das Wohnzimmer hüpfte: „Wir schaffen es! Wir schaffen es! Ich habe es gewusst, dass wir es schaffen, die Dunkelheit wird verlieren. Zusammen sind wir stärker als alles Dunkle in allen Welten.“ Die anderen sahen ihm zu und mussten lachen.
Doch Neinubei unterbrach die ausgelassene Stimmung: „Halt, halt, so schnell geht das nicht. Wir haben ja noch gar nichts getan. Die Arbeit beginnt erst.
Hört mir jetzt zu.
Sei nana tue wa
mira schalemna dowei
sier tola sier tola
mata mata solvei